Monica Graffeo, Industrie-, Innen- und Grafikdesignerin, wurde 1973 in Pordenone geboren, wo sie lebt und arbeitet. Nach einer klassischen Ausbildung erobert Monica 1996 die Welt des Designs für sich, als sie an der Scuola Italiana Design in Padua ihren Master macht, wo sie anschließend auch mehrere Jahre lang unterrichtet.
Sie arbeitet an der Seite von Fausto Boscariol und Gabriele Centazzo von Valcucine und eröffnet schließlich 1998 ihr eigenes Studio. Hier beginnt sie auf direktem Wege mit wichtigen Unternehmen der Einrichtungsbranche – Möbel, Büro, Accessoires, Bad, Beleuchtung und „Design for all“ – zusammenzuarbeiten. Sie ist als Beraterin und Art Director für diverse Firmen, wie Geelli, Rexa Design, Ever Life Design by Thermomat und Caccaro.
Auf die Frage nach ihren Vorbildern führt Monica die legendären Vertreter des italienischen Designs wie Bruno Munari, Enzo Mari und Vico Magistretti an, doch zu ihren wichtigsten Inspirationsquellen gehören auch die Filme von Kie?lowski und Fellini sowie die Philosophie von Wittgenstein.
„Meine Projekte beginnen immer mit einer langen, teils konzeptionellen Phase der Analyse und Erforschung,“ erzählt Monica. „Ich liebe es zum Beispiel Bücher zu dem Thema, an dem ich arbeite, zu durchforsten, denn sie liefern mir unerwartete interpretatorische Anregungen. Der Beruf eines Designers ist notwendigerweise immer gebietsübergreifend.“
Eines der ersten Projekte, bei denen sie sich einen Namen machen konnte, ist das Stuhlsystem Boum für Kristalia – es gehört heute zu den ikonischsten Produkten des Unternehmens. Mit Boum hat Monica 2003 den ersten Young&Design Preis gewonnen.
Unkonventionelle Materialien entdecken, aber auch das unendliche Potential bereits bekannter Materialien erkunden, ist der Schlüssel zur Realisierung innovativer, nie banaler Objekte.
So kommt es zur Verwendung von Polyurethan beim Stuhl Mints (Arflex, 2003), Kunstharz beim Sessel Lazy Mary (Disguincio, 2005) oder Filz beim System Steps (Lago, 2008), oder zur Erforschung der unendlichen Möglichkeiten von Corian®, das für Rexa Design entwickelt wurde.
„Der Transfer von Materialien von einem Anwendungsgebiet zu einem anderen ist immer ein Faible von mir gewesen“, erklärt die Designerin. „Jetzt bin ich jedoch dabei, mich von dieser Vorgehensweise zu entfernen, denn ich finde, dieses Thema ist mittlerweile überreizt: Die Unternehmen nutzen dieses Konzept aus, sie verwenden es ausschließlich als Verkaufsinstrument. So passt das neu verwendete Material nicht immer wirklich zum Produkt, es bekommt den Anschein erzwungener Innovativität.“
Unter den neuesten Projekten von Monica finden wir die Einrichtungsgegenstände und Objekte für die Marke Ever Life Design von Thermomat, eine nicht-medizintechnische Antwort auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, bei der endlich auch Attraktivität und Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen.
„Meine Vision von Design hat etwas Messianisches, ich halte es für einen wichtigen Weg zur Verbesserung der Welt“, sagt Monica. „Die Gegenstände unter dem Blickwinkel des ‚Design for all‘ neu zu betrachten, ist für mich eine Rückkehr zu den Quellen, zu den Utopien, die ich am Anfang meiner Laufbahn hatte, jetzt aber mit dem stärkeren Bewusstsein und der Konkretheit, die im Laufe der Jahre in mir gereift sind.“
Entdecken Sie das Projekt von Monica Graffeo
„Es gibt nicht viele Unternehmen wie die MCZ Gruppe in dieser Branche“, fährt die Designerin fort. „Einige ihrer Marken, wie MCZ und Sergio Leoni, haben schon seit geraumer Zeit die Auffassung des Ofens als reinen Funktionsgegenstand hinter sich gelassen. Das Design fügt sich somit in eine komplexere Herangehensweise an Projekte ein, bei der das Potential des Objekts an sich betrachtet wird. Es ist stets von einer sehr vielfältigen Vorstellungswelt umgeben, in der starke emotionale Bedeutungen zusammenfließen, die mit der Erinnerung, dem Zuhören, dem Zusammensein verbunden sind.“
Maria Sofia ist die zeitgenössische Antwort auf den klassischen Stil von Sergio Leoni.
Die Expressivität und Sinnlichkeit kunsthandwerklich hergestellter Keramik werden durch eine dekorative Textur betont, in der sich das Licht bricht. So entsteht eine aus jedem Blickwinkel wechselnde Wirkung. Die Form ist minimal, Einsätze aus Metall bilden die Verzierung.
Kunsthandwerklich gefertigte Keramik wird physisch von der Hand des Künstlers, der Künstlerin, berührt. Diese Berührung spürt man, sie verleiht dem Objekt eine taktile Haptik und unterscheidet es objektiv von anderen Materialien.
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Monica Graffeo